Cyberkriminelle nutzen zunehmend Ransomware, um Unternehmen zu erpressen und Geld zu erlangen. Welche Arten von Ransomware gibt es? Wie verhinderst du, dass sie deine Organisation beeinträchtigt? Und was solltest du tun, falls du selbst Opfer wirst?
Im April 2021 war es schwierig, Käse zu finden in bestimmten Albert Heijn Supermärkten. Warum? Über das Osterwochenende wurde das Unternehmen, das die Supermarktkette mit Käse beliefert, von Ransomware getroffen. Aufgrund dieses Angriffs musste plötzlich viel Arbeit mit Stift und Papier erledigt werden.
Ein weiterer bekannter Ransomware-Angriff fand Ende 2019 an der Universität Maastricht statt. Kriminelle verschlüsselten verschiedene Systeme der Universität, wodurch essenzielle Dateien unzugänglich wurden. Globale Ransomware-Angriffe wie WannaCry und Petya erreichten Millionen von Computern und verursachten Schäden in Milliardenhöhe.
Scareware ist keine echte Ransomware, da sie keine Dateien verschlüsselt und Systeme nicht sperrt. Es handelt sich um einschüchternde Nachrichten mit falschen Mitteilungen, zum Beispiel über angebliche illegale Aktivitäten des Nutzers oder Viren, die der Nutzer sofort entfernen sollte.
Cryptoware ist fortgeschrittene Ransomware, die alle Dateien auf einem Computer oder Server mit asymmetrischer Verschlüsselung verschlüsselt. Dadurch können Nutzer Dateien nicht mehr öffnen oder bearbeiten. Auch Dateien im Netzwerk, in Cloud-Speicherdiensten, auf USB-Sticks oder externen Festplatten können verschlüsselt werden. Diese asymmetrische Verschlüsselung bedeutet, dass Kriminelle einen Schlüssel zum Verschlüsseln der Daten und einen zum Entschlüsseln der Daten haben.
Locker-Ransomware blockiert wesentliche Computerfunktionen wie den Zugriff auf den Desktop und die Maus; es ist jedoch weiterhin möglich, über ein Pop-up-Fenster zu kommunizieren, in dem der Nutzer aufgefordert wird, ein Lösegeld zu zahlen. Diese Art von Ransomware ist oft harmloser als Cryptoware, da kritische Dateien intakt bleiben.
Obwohl die geforderten Geldbeträge recht hoch sein können, sind sie meist nicht extrem, was es für Unternehmen verlockend macht, das Lösegeld zu zahlen, in der Hoffnung, dass damit ihre Probleme enden. Schließlich kostet es sie letztendlich mehr Geld, wenn sie wochenlang oder länger nicht geschäftlich tätig sein können. Es mag logischer erscheinen, nicht zu zahlen und so das Verbrechen nicht zu unterstützen, aber das ist nicht immer der Fall. Zudem wird die Zahlung sehr einfach gemacht, und kriminelle Organisationen arbeiten zunehmend mit professionellen Service-Desks für eine reibungslose Abwicklung.
Die Schlüssel zu einigen älteren Ransomware-Varianten wurden von der Polizei oder IT-Security-Expert:innen gefunden, und in diesen Fällen ist es relativ einfach, die Dateien zu retten, ohne das Lösegeld zahlen zu müssen.
Um Ransomware effektiv zu bekämpfen, ist es zunächst essentiell, die Malware selbst zu entfernen, um zu verhindern, dass Dateien erneut verschlüsselt werden. Dann ist es wichtig, die neuesten Back-ups wiederherzustellen, sofern diese verfügbar und zugänglich sind.
Der erste Schritt im Kampf gegen Ransomware ist, das Bewusstsein bei allen in der Organisation zu schärfen. Die meisten Menschen wissen, dass sie auf Phishing-E-Mails achten sollten, aber da Kriminelle professioneller werden, werden es auch die E-Mails. Zudem nimmt das sogenannte „Voice Phishing“ zu. Dabei wird ein:e Mitarbeiter:in des Unternehmens von jemandem angerufen, der glaubhaft vorgibt, im Namen des CEOs anzurufen und bittet um sofortige Überweisung eines Geldbetrags. Oder jemand gibt sich als Kolleg:in aus und bittet um allerlei vertrauliche Informationen. Bewusstsein im Umgang mit Passwörtern ist ebenfalls essenziell; es ist möglich, hier Regeln festzulegen. Besonders wertvolle Informationen mit einer Zwei-Faktor-Authentifizierung zu schützen, ist ebenfalls eine gute Idee.
Zudem ist eine sichere IT-Infrastruktur natürlich unerlässlich, was bedeutet, dass eine Firewall vorhanden sein muss, um Angriffe zu verhindern. Neben diesen Maßnahmen ist es auch wichtig, die neuesten Updates der Software, einschließlich des Antivirus-Systems, zu haben. Tägliche automatische Back-ups sowie regelmäßige Tests, um sicherzustellen, dass sie funktionieren, sind ebenfalls notwendig.
Die Risiken zu erfassen und die IT-Umgebung anzupassen, ist für viele Organisationen eine schwierige Aufgabe. Du kannst deiner Organisation Zeit, Geld und viele Kopfschmerzen ersparen, indem du eine:n Spezialist:in beauftragst, diese Aufgaben zu übernehmen.
Auf der Suche nach IT Development & Testing Professionals? Dank unseres starken Netzwerks an Expert:innen hilft Spilberg weiter. Erfahre mehr über IT-Personaldienstleistungen für Unternehmen.
Gib deiner Karriere einen Boost! Spilberg ist der Partner an deiner Seite bei deiner Suche nach einem neuen Job oder Auftrag. Erfahre mehr über die Möglichkeiten und finde dein Match.